Vorwort:
Die Vidiwall war eines meiner komplexesten technischen Projekte. Schon jahrelang hatte ich den Traum ein großes Display zu bauen. Bisher waren alle Versuche zu teuer. Ziel war es unter 10000€ zu bleiben.
Knapp ein halbes Jahr habe ich gebraucht um die Vidiwall zusammenzustellen und einsatztauglich zu machen. Ohne Bay S. wäre mir das nicht gelungen. Vielen Dank für deine finanzielle und tatkräftige Unterstützung!
Wenn du auch von diesem Projekt begeistert bist, dann spende gerne oder unterstütze uns, indem du uns weiterempfiehlst. Wenn du auch eine Vidiwall bauen willst, dann solltest du bis zum Ende lesen.
Meine Vidiwall besteht aus einem PC mit Grafikkarten und der Software Resolume Arena. Nur durch diese Software kann man die Monitore individuell bespielen.
Ich habe viele PC-Konfigurationen ausprobiert. Folgende Specs liefern beste Ergebnisse:
CPU: Intel i7 7700K@4,5Ghz Übertakten hilft, wenn man Livevideo einbinden will. Unter 8 Threads braucht man mit Resolume gar nicht erst anfangen. Der Hunger nach CPU steigt dann mit den Ebenen und der Komplexität mit der man Effekte mischt oder Sequenzen einbindet.
RAM: min 16GB. Resolume zieht gut an den Resourcen. Je mehr und je größere Videodateien man in die Ebenen legt, desto mehr Arbeitsspeicher braucht man.
SSD: Windows sollte auf einer SSD liegen. Die Einrichtung der Displays und die Antwortzeit des Betriebssystems sind sonst ein Graus. Außerdem kann man so 4k/h264/HEVEX Videomaterial in Echtzeit laden.
Grafikkarten: Wenn du ausreichend Budget hast, dann kaufe dir nvidia GTX 1050TI. Diese Grafikkarten unterstützen 4 Displayausgänge und bringen ausreichend Leistung. Außerdem sind sie recht günstig. WICHTIG: Es berechnet nur eine Grafikkarte das Bild für alle Monitore. Also muss die Hauptgrafikkarte eine sehr starke sein, um ausreichend Frames per Secound (fps) zu erzielen. Hierbei ist zu beachten, dass alle Grafikkarten im PC von einem Treiber unterstützt werden.
zB. Hauptgrafikkarte: GTX 1060 6GB, Slaves: GTX 1050TI, Treiber: nvidia ~411
In meinem Fall musste ich die Grafikkarten aus eigener Tasche zahlen. Ich suchte also eine low-budget Lösung. Meine Konfiguration sah dann so aus:
Hauptgrafikkarte: nvidia Quadro K4000, Slaves: 4x nvidia NVS450, Treiber: nvidia 342
Die NVS 450 haben zwei GPUs auf der Platine und jede versorgt zwei Displayausgänge. Insgesamt arbeiten die NVS 450 unter Last auf ~60% GPU Last. Wichtig ist, dass im Gehäuse ein Luftstrom die passiv gekühlten Grafikkarten kühlt.
Wir brauchen ein Displayausgang an der Hauptgrafikkarte als Oberfläche für Resolume. Hier bietet sich ein 4k Monitor an, da wir auf diesem sehr viele Ebenen in Resolume darstellen können. Damit wir den PC mit Resolume möglichst nahe an die Displays stellen können, steuern wir Resolume per VNC fern. Hier bietet sich Remote Desktop von Windows oder Teamviewer an. Es gibt 4k Emulatoren günstig zu kaufen, sodass man am PC kein 4k Display anschließen muss.
Auch bietet Resolume DMX In- und Output an. Die Monitore könne also direkt in Lichtshows integriert werden oder man kann mit Resolume DMX Shows ansteuern. DMX kann sowohl direkt per DMX Interface ausgeben werden oder per Artnet im Netzwerk empfangen und senden. Dazu habe ich einen ArtnetNode gebaut, der ws2812b LEDs im Wlan für Resolume zur Verfügung stellt oder DMX Universen erzeugen kann.